Kunststoff-Lexikon
Kunststoff-Lexikon

Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.

Zurück
Vorteile
Mitglieder
Förderer & Partner
Produkte
Verfahren
Produktzertifizierung
Überwachung
Schadensanalyse
Tagungen
Kurse
Abschlüsse & Meister
Online
Inhouse
Whitepaper
Material
Prozess
Messtechnik
Kreislaufwirtschaft
Digitalisierung
Kooperation
Qualitätspolitik
Zertifizierungsablauf
Downloads
Kunststoff-Lexikon
Unsere Mission
Standorte
Karriere
Presse
Podcast
Nachhaltigkeit
Zurück
0-9
A
B
C
D
E
F
G
H
I
K
M
N
O
P
R
S
T
U
V
W
Z
Wissen

Zeit-Temperatur-Verschiebungsprinzip

Das Zeit-Temperatur-Verschiebungsprinzip (engl. Time-Temperature-Superposition Principle, TTSP) ist ein fundamentales Konzept in der Polymerphysik und Rheologie, das beschreibt, wie sich das zeitabhängige Verhalten von Kunststoffen durch Temperaturänderungen beeinflussen lässt. Es basiert auf der Annahme, dass eine Erhöhung der Temperatur eine Beschleunigung der molekularen Bewegungen bewirkt, wodurch sich Prozesse, die bei niedriger Temperatur lange dauern würden, bei höherer Temperatur in kürzerer Zeit abspielen.

In der Praxis wird das Zeit-Temperatur-Verschiebungsprinzip genutzt, um das Langzeitverhalten von polymeren Werkstoffen – etwa Kriechverhalten, Relaxation oder Alterung – in deutlich kürzerer Zeit zu untersuchen (zeitraffende Prüfung). Hierbei werden Prüfungen bei erhöhten Temperaturen durchgeführt und die Ergebnisse mithilfe von sogenannten Masterkurven auf niedrigere Temperaturen und längere Zeiträume extrapoliert. Dies ermöglicht Aussagen über das Verhalten von Kunststoffen unter realen Einsatzbedingungen, ohne dass langjährige Tests erforderlich sind.

Das Prinzip ist besonders relevant für Ingenieure und Wissenschaftler, die unter verschärften Bedingungen Aussagen über die Lebensdauer und Zuverlässigkeit von polymeren Werkstoffen treffen müssen. Auch das weniger bekannte Zeit-Spannung-Verschiebungsprinzip kann eine sinnvolle Alternative bzw. Ergänzung zur zeitraffenden Ermittlung des Langzeitverformungsverhaltens von Kunststoffen darstellen. 

Abbildung: Anwendung des Zeit-Temperatur-Verschiebungsprinzips zur Vorhersage des Langzeit-Verformungsverhaltens (Bild: SKZ)

Zeit-Temperatur-Verschiebungsprinzip
Dr.-Ing. Kurt Engelsing
Expert Engineer | Bauteileigenschaften
Würzburg
k.engelsing@skz.de

Ihr Browser ist veraltet

Für das beste Nutzererlebnis auf unserer Webseite empfehlen wir die Verwendung eines aktuellen Webbrowsers. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um alle Funktionen störungsfrei verwenden zu können.