Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Plasmaverfahren gehören zu den physikalischen Oberflächenvorbehandlungsmethoden und können zur Aktivierung von Kunststoffoberflächen verwendet werden. Dabei wird zwischen Niederdruckplasma und Atmosphärendruckplasma unterschieden. Empfohlen werden Oberflächenvorbehandlungen vor allem für niederenergetische Kunststoffe in Verbindung mit Oberflächenprozessen wie dem Kleben, Bedrucken oder Lackieren. Die Plasmabehandlung kann zu chemischen Änderungen der Oberfläche und zur Erhöhung der Polarität führen. Dadurch kann z.B. die Benetzung eines Klebstoffs auf einer Kunststoffoberfläche verbessert werden.
Darüber hinaus können mithilfe von Plasma auch dünne Beschichtungen zur Adhäsionssteigerung, Schutz- und Migrationsbarrierefunktion appliziert werden.
Unter Plasmabeschichtung werden alle plasmagestützten Verfahren verstanden, mit welchen auf unterschiedlichsten Werkstoffen wie Kunststoff, Glas, Metall oder Textilien dünne Schichten abgeschieden werden. Die Schichtdicken liegen dabei zwischen 10 nm bis hin zu einem Mikrometer. Somit wird die Geometrie der Bauteile nicht maßgeblich verändert. Zudem kann auf nasschemische Substanzen wie beispielsweise Primer oder Trennmittel verzichtet werden, wodurch die REACH-Verordnung sowie die HSE-Richtline einfacher umgesetzt werden können. Die gezielte Plasmabeschichtung führt zu vielfältigen Funktionen wie der Haftvermittlung, Korrosionsschutz, Reibreduktion, Alterungsschutz, Trennschichten, Barrierewirkung, antibakterielle Funktion oder Easy-to-Clean. Als Hauptvertreter lassen sich die plasmagestützte chemische Gasphasenabscheidung (PECVD) und die physikalische Gasphasenabscheidung (PVD) als auch das Sputtern benennen. Am SKZ stehen Laboranlagen für Plasmabeschichtungen im Niederdruck (NDP) als auch Atmosphärendruckplasmajets (ADP) mit Roboter für Versuche zur Verfügung.