OrangeOil
Das Ziel des Projektes ist die Herstellung von Epoxidharzsystemen aus nachwachsenden Rohstoffen. Das Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung von Zweikomponenten-Epoxidsystemen, die aus einer Epoxid- und einer Härterkomponente bestehen. Im Rahmen des Projektes soll die Epoxidkomponente aus Terpenen hergestellt werden, die aus Orangenschalen stammen. Ein innovatives, enzymbasiertes Epoxidationsverfahren und geeignete Vernetzungsmittel sollen das Risiko von ätzenden, reizenden, allergischen und in einigen Fällen toxischen Substanzen minimieren. Orangenöl ist das am meisten produzierte ätherische Öl und wird durch Kaltpressen der reifen Fruchtschalen gewonnen. Die Fruchtschale ist ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Orangensaft und steht in großen Mengen zur Verfügung. Zunächst sollen verschiedene Öle gewonnen, untersucht und aufbereitet werden. Anschließend wird die Epoxidierung der Öle untersucht und damit Harz-Härter-Gemische entwickelt. Diese werden im Laufe des Projektes untersucht. Am Ende werden die entwickelten Harz-Härter-Gemische zu Naturfaser und Glasfaser verstärkten Compositen weiterverarbeitet. Dafür stehen verschiedene Verarbeitungsmethoden, wie Vakuuminfusion, Presse und RTM zur Verfügung. Im Projekt wird zudem ein Life Cycle Assessment zur fundierten Bewertung der Wertschöpfungsketten, auch unter den Aspekten des Treibhausgaspotentials durchgeführt.
Die begrenzte Anzahl natürlicher Ressourcen und die Bemühungen zum Schutz des Klimas führen zu einer erhöhten Nachfrage nach innovativen Produkten und Technologien. Durch das Projekt wird den KMU´s ein Harz-Härter-Gemisch aus nahezu 100 % nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung gestellt. Auf dem Markt verfügbare Harz-Härter-Gemische weisen einen Bioanteil von bis 41 % auf. Ein Epoxidharzsystem aus nachwachsenden Rohstoffen richtet sich an eine breite Palette von Marktsektoren wie Schienenfahrzeuge, Sportgerätebau, Automobilindustrie, Architektur, Schiffbau und Innenausstattung.